Die ehemaligen Präsidenten zur größten Spendenkampagne in der Geschichte des Vereins
Der Bucerius Alumni e.V. feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Dieses Jubiläum ist nicht nur ein Grund zur Freude, sondern auch eine Gelegenheit, zurückzublicken und neue Wege für die Zukunft zu erkunden. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Verbindung zwischen den Absolventinnen und Absolventen der Bucerius Law School und ihrer Alma Mater aufrechtzuerhalten und die Hochschule in ihrer Entwicklung zu unterstützen.
Im Jahr 2022 wurde der Grundstein für eine große Spendenkampagne gelegt, die einen zentralen Punkt in der Arbeit des Vereins darstellt. Dabei ging es jedoch nicht nur um ein einmaliges Geschenk an die Hochschule, sondern um die langfristige Stärkung der Spendenkultur unter den Alumni und Alumnae. Im Gespräch mit den ehemaligen Präsidenten Sebastian (Naber), Roman (Strecker) und Jan (Wildhirth) wird deutlich, wie die Idee entstand und welche Vision dahintersteckt.
Die Entstehung der Spendenkampagne
Die Idee für die Kampagne kam ursprünglich bei einem Treffen mit Manuel Hartung, dem Vorstandsvorsitzenden der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, auf. Sebastian erinnert sich: „Damals haben wir überlegt, wie sich die Alumnae und Alumni noch stärker einbringen können.“ Im Laufe der Gespräche wurde klar, dass der 20. Geburtstag des Vereins der perfekte Zeitpunkt wäre, um eine groß angelegte Spendenaktion ins Leben zu rufen.
Jan betont, dass sich mherere günstige Faktoren zusammenfanden: „Das Jubiläum des Alumni-Vereins und die einzigartige Möglichkeit, die Hochschule bei der Gründung des Alumni Center for Teaching and Learning (ACTL) zu unterstützen.“ Das ACTL, so Jan, könne ein Innovationsmotor für die juristische Ausbildung in Deutschland werden, und die Alumni wollten diese Entwicklung aktiv unterstützen.
Die Vision hinter der Kampagne
Die Vision der Kampagne ging weit über das Sammeln von Spenden hinaus. Roman bringt es auf den Punkt: „Es ging darum, den Alumni zu zeigen, dass die Law School in Zukunft auf substanzielle Spenden angewiesen ist, wenn sie weiterhin erfolgreich sein will.“ Kleinere Spenden allein würden nicht ausreichen, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.
Für Sebastian stand dabei im Fokus, wie sichergestellt werden könne, dass die Alumnae und Alumni auch in Zukunft die Entwicklung der Hochschule aktiv mitgehalten. Die Hochschule befinde sich in einer Phase des Umbruchs – mit einem neuen Präsidenten, einem neuen Vorsitzenden der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS und neuen Gebäuden. In dieser Situation sei es entscheidend, dass die Absolventinnen und Absolventen ihre Hochschule nicht nur ideell, sondern auch finanziell unterstützen.
Der kulturelle Wandel
Eine zentrale Herausforderung bestünde darin, die Spendenkultur unter den Alumnae und Alumni zu verändern. Roman weist darauf hin, dass die Law School in den kommenden Jahren wachsen müsse, um gegenüber den, absolut betrachtet, materiell besser ausgestatteten Universitäten wettbewerbsfähig zu bleiben. „Größe bringt höhere Kosten mit sich“, erklärt Roman, „und da die Studiengebühren an der Schmerzgrenze sind und die Budgets der ZEIT STIFTUNG BUCERIUS endlich, müssen wir Alumnae und Alumni unseren Teil tragen.
Auch wenn Jan die Spendenkultur unter den Bucerius-Absolventen im Vergleich zum deutschen Durchschnitt für sehr gut hält, wünscht er sich, dass es nicht immer einer Kampagne bedürfe, um die Unterstützung der Alumnae und Alumni zu gewinnen. „Wenn wir den Leuten das Projekt erklärt haben, waren alle direkt Feuer und Flamme“, sagt er. Der typische Bucerius-Spirit zeige sich immer wieder, wenn es darum gehe, die Hochschule zu unterstützen.
Inspiration aus dem Ausland
Ein wichtiger Bezugspunkt für die Kampagne war die Spendenkultur an Anglo-amerikanischen Universitäten. Viele Alumnae und Alumni, die im Ausland studiert haben, berichten von der Selbstverständlichkeit, mit der dort um Spenden gebeten werde. Diese internationale Spendenkultur, so Sebastian, richte den Blick nicht auf den Aufwand oder den Neid, sondern auf den positiven Einfluss und die Gestaltungsmöglichkeiten. „Die Bucerius Law School ist ein Bürger-Prohekt, unabhängig von Staatsgeldern”, ergänzt Jan. „Dass wir uns so gerne mit den Top-Unis im Inland (WHU) und Ausland (vor allem Oxbridge und Harvard) vergleichen, bedingt, dass wir uns auch finanziell ähnlich verhalten wie die Absolventinnen und Absolventen dieser Hochschulen, bei denen es schon seit Ewigkeiten eine Selbstverständlichkeit ist, sich finanziell einzubringen“, sagt Sebastian.
Dia Kampagne: Erfolg und Herausforderungen
Die Rolle der ehemaligen Präsidenten als Begleiter der Kampagne war entscheidend. Roman merkt an, dass sie die älteste Alumni-Generation vertreten, die bereits über mehr finanzielle Mittel verfügt und weiterhin enge Verbindungen zur Hochschule pflegt. Diese Kombination habe es ihnen ermöglicht, erfolgreich für die Kampagne zu werben.
Die Umsetzung der Kampagne folgte einem klaren Plan. Die öffentliche Kampagne wurde vom fantastischen Öffentlichkeitsarbeitsteam und weiteren ehemaligen Vorständen koordiniert, um kleinere Spenden über Rundmails und Social Media zu sammeln. Die ehemaligen Präsidenten hingegen sprachen gezielt wohlhabendere Alumnae und Alumni an. In den Städten Frankfurt, Berlin und Hamburg fanden außerdem Spenden-Dinner statt, bei denen auch der ZEIT-Stiftungsvorstand Manuel Hartung und der Präsident der Bucerius Law School, Michael Grünberger, teilnahmen.
Ein Blick in die Zukunft
Nach dem erfolgreichen Abschluss der Kampagne ist die Zufriedenheit groß. Sebastian betont, dass das wichtigste strategische Ziel erreicht wurde: „Mit dem mit Abstand größten Spendenvolumen in der Geschichte des Vereins und zahlreichen größeren Einzelspenden im 4- bis 5-stelligen Bereich ist es gelungen, die Alumnae und Alumni zu höheren Spenden zu ermutigen.“ Jan fügt hinzu, dass es eine große Freude gewesen sei, mit so vielen engagierten Alumnae und Alumni zu sprechen und gemeinsam etwas Gutes zu tun.
Doch die Arbeit ist noch lange nicht abgeschlossen. Für die Zukunft wünschen sich die ehemaligen Präsidenten in Romans Worten: „Stetigkeit, Permanenz und Penetranz: Jedes Jahr aufs Neue, jedes Mal ein Stück mehr.“
Fazit & Dankeschön
Das 20-jährige Jubiläum des Bucerius Alumni e.V. markiert einen wichtigen Meilenstein und er Geschichte des Vereins. Die erfolgreiche Spendenkampagne zeigt, dass wir Alumnae und Alumni bereit sind, die Zukunft unserer Hochschule aktiv mitzugestalten – nicht nur ideell, sondern auch finanziell. Mit einer starken Vision und inspiriert von internationalen Vorbildern ist der Verein gut aufgestellt, um auch in den kommenden Jahren einen entscheidenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Bucerius Law School zu leisten. Dafür möchten wir Euch allen noch einmal Danke sagen. Dieser Erfolg ist unser aller Erfolg und wir können unsere Alma Mater nur gemeinsam voranbringen.
Magdalena Göbel (Jg. 2012)
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