Lehrpreis 2017
Wie hat es sich für Dich angefühlt, den Lehrpreis zu gewinnen?
Das war ein ganz tolles Gefühl. Ich war auch ein bisschen überwältigt. Wenn man über Jahre viel investiert hat und es dann so angenommen wird, ist das doch sehr befriedigend und eine große Freude.
Hast Du vorher Lunte gerochen? Wenn ja, ab wann?
Aus familiären Gründen – ich bin ja im vergangenen Jahr Vater geworden – hatte ich gezögert, ob ich an dem Wochenende zur Bachelorverleihung gehen sollte, weil es doch viele Wochenenden vorher gab, die durch Arbeit belastet waren. Ich habe das dann mit meiner Frau besprochen und die hat mir den Hinweis gegeben, dass ich doch lieber gehen sollte. Das hat mich zumindest gewundert, weil es für sie eine Belastung war, dass ich gerade in dieser Situation nicht stets am Wochenende zu Hause war. Ich habe mich dann zumindest gefragt und still und leise gehofft, dass es vielleicht diesen Grund hat.
Diesen Platzhirsch hast Du ja jetzt für ein Jahr bekommen, er ist also im Prinzip ein Wanderpokal.
Ja genau, es ist ein Wanderpokal. Das schmerzt mich einerseits – er macht sich doch zu Hause so gut! – ist auf der anderen Seite aber natürlich – so wie es sich die Alumni sicher wünschen – auch Ansporn, ihn wieder zu erlangen. Die Motivation hierzu ist natürlich groß. Ein „Abo“ auf diesen Preis ist unter den herrschenden kompetitiven Bedingungen sicherlich nicht so einfach. Aber ich hoffe, er wird noch öfter bei mir zu Hause stehen.
Wo steht er denn? Hast Du einen besonderen Platz dafür?
Er steht prominent im Wohnzimmer. Das ist so ein Schrein – nein, ein Spaß! Aber er steht doch sichtbar im Wohnzimmer.
Was hat sich für dich besser angefühlt: Den Lehrpreis zu bekommen oder die persönliche Botschaft von Hans-Joachim Watzke?
(lacht) Oooh. (Pause) Das sind aber auch Fragen. (Pause) Dann doch der Lehrpreis. Darin stecken, wenn ich es zusammennehme, insgesamt zehn Jahre Arbeit an der Law School. Bei aller tatsächlich vorhandenen Begeisterung für Fußball ist es doch so, dass in meinem Tagesablauf die Arbeit selbst (!) den Fußball doch deutlich überwiegt. Der Preis ist dann doch noch bedeutsamer.
Dann kommen wir mal zum Fußball, das war ja Dein Preis. Es ging für Dich zur Partie BVB gegen den 1. FC Köln. Was waren die Highlights?
Ja, das war in der letzten Saison das einzige Spiel, in dem Dortmund zu Hause keine Tore geschossen hat. Aber trotzdem: Das Gefühl, im Dortmunder Stadion Tore zu bejubeln, hatten wir wenigstens für einen Moment, weil es immerhin Abseitstore gab. Zum einen dieser Moment, in dem dann alle 81.360 Fans aufspringen, und zum anderen die Hymne zu Beginn, das waren die Highlights.
Sehr schön, das freut uns – außer natürlich die Torflaute! Nun zurück zur Academia: Was sind Deine Erwartungen und Wünsche in den nächsten fünf bis zehn Jahren an die Lehre allgemein und an der Bucerius Law School im Speziellen?
Ich hoffe, dass wir weiterhin so gut sind, sowohl Lehrende als auch Studierende, und weiterhin in einem engen Kontakt stehen, damit wir die wechselseitigen Bedürfnisse und Ansprüche in einer wissenschaftlichen, gerade auch für das Examen verwertbaren Lehre überein bringen können. Außerdem hoffe ich, dass wir neue Formate finden, die auch unsere führende Stellung in der Lehre von Neuem bestätigen. Dabei hoffe ich unter anderem, dass wir einen Weg finden, ein Konzept zu verwirklichen, das von Ruben Rehr und Jonathan Schramm ausgearbeitet worden ist, nämlich Tutorials bzw. Supervisions einzuführen. Damit soll durch eine stärkere Individualisierung der Stoffvermittlung der Start in das juristische Fach erleichtert werden. Dieses konkrete Projekt finde ich besonders lohnend.
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